Akupunktur und vegetative Störungen

Akupunktur ist mittlerweile ein fester Bestandteil der therapeutischen Landschaft in Deutschland geworden. Die allermeisten Therapeuten behandeln mit traditioneller chinesischer Akupunktur. Dabei setzt man eine Reihe von Nadeln am ganzen Körper. Praktischer und u.U. auch nachhaltig wirksamer ist ein modernes Akupunkturverfahren. Es kommt im Bereich der Ohren zur Anwendung und heißt Aurikulomedizin. Mit dieser Methode gelingt in erfahrenen Händen der Nachweis der Schmerzursachen. Natürlich will man eine anhaltende Verbesserung oder sogar eine Heilung der Beschwerden erreichen. Der Behandler sollte dazu den Hintergrund des Problems verstehen. Eine rein symptomatische Therapie reicht dazu nicht aus. Sie ähnelt einer Behandlung mit Schmerztabletten – obwohl auch diese natürlich manchmal unvermeidlich ist. Was könnte die häufigste gemeinsame Ursache von Schmerzen und Beschwerden aller Art sein? Ohne Zweifel sind das Funktionsstörungen des Vegetativums.  

Akupunktur behandelt viele Symptome gleichzeitig

Das vegetative Nervensystem verbindet viele Bereiche des Körpers miteinander  und hat auf all diese Bereiche auch erheblichen Einfluss. Störungen, Disharmonien dieses Systems wirken sich überall im Körper aus, auch in den emotionalen Zentren. Allerdings scheinen diese Symptome auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun zu haben. Die meisten Patienten glauben dementsprechend, sie müssten viele verschiedene Therapeuten aufsuchen. Es ist aber kein Zufall, dass so viele Menschen unter den unterschiedlichsten Beschwerden leiden. Die vegetative Funktionsstörung hat in den jeweiligen Körperbereichen ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild. Wenn man aber das Prinzip verstanden hat und über entsprechende Erfahrung verfügt, lassen sich mehrere körperliche und auch emotionale Problembereiche gleichzeitig mit Akupunktur behandeln. Dazu sucht man diejenigen Punkte auf, die den größten Einfluss auf die zu Grunde  liegende Problematik haben.

Wie Akupunktur vegetative Störungen heilen kann

Die Wirksamkeit der Akupunktur auf das Vegetativum ist in Teilen bereits erforscht. Insbesondere die Vernetzung der Ohrmuschel mit bestimmten Bereichen des vegetativen Nervensystems wurde wissenschaftlich bestätigt. Hier macht sich ein bestimmter Effekt der Nadeltherapie besonders positiv bemerkbar: die Abschwächung der körperlichen und seelischen Stimulation durch Adrenalin. Es ist bekannt, dass unsere Nebennierenrinde dieses Hormon bei  Stress vermehrt ausgeschüttet. Dauert dieser Zustand länger an, treten eine Vielzahl unerwünschter Wirkungen mit den entsprechenden Beschwerden auf. Es kommt  zu Unruhe und Angst, zunehmenden Schmerzen und letztlich zur Schmerz-Chronifizierung mit Ausbildung des gefürchteten Schmerzgedächtnisses. Die kluge Wahl wirksamer Akupunkturpunkte reduziert die Folgen der Adrenalinausschüttung und stabilisiert die körperliche aber auch mentale und emotionale Verfassung. Diese  Zustandsänderung wird oft bereits nach kurzer Behandlungszeit empfunden. 

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